Daniel Leśniak gehörte mit neun Toren zu den erfolgreichsten Werfern der Stiere. Foto: Dietmar Albrecht
Handballstiere bezwingen SG OSF Berlin mit 35:30 (19:18)
So kann man den Advent genießen: Erst verkündet der Verein die nächste Verlängerung. Auch Ole Präckel geht die nächste Saison mit den Stieren. Dann lassen 551 begeisterte Zuschauer Kapitän Matti Wagner anlässlich seines 23. Geburtstages hochleben. Und im Anschluss gewinnen die Mecklenburger Stiere ihr sechstes Heimspiel mit 35:30 gegen die SG OSF Berlin.
Ein Zuckerschlecken ist die Partie insbesondere in der Anfangsphase nicht. „Wir hatten ja auch keine Thekenmannschaft zu Gast“, kommentiert Headcoach Michael Gutsche nach dem Abpfiff. Körperlich robust und beherzt im Anpacken lassen sich die Gäste auf das Spiel ein. Sie zeigen sich selbstbewusst und nutzen jede sich bietende Gelegenheit, ihr Spiel durchzubringen.
In der ersten Halbzeit entwickelt sich so zunächst eine enge Kiste. Die Gastgeber warten mit einigen starken Defensivaktionen auf. Mit Cleverness setzen sie Akzente und zwingen die Berliner in die erste Auszeit. Sichtbare Spielfreude trifft aber auch auf kleine Fehler. So richtig voran geht es erstmal nicht – mehr als zwei Tore Vorsprung sollen einfach nicht sein für die Handballstiere. Der Pausenpfiff beim 18:18 lässt noch einen Freiwurf zu. Joel Müller positioniert sich vor der Berliner Mauer – er hat einen Plan und setzt den eiskalt um, in dem er den Ball um die Kontrahenten legt und den so motivierenden Treffer zum 19:18 perfekt macht. Was für ein Signal! Solche zeigten auch Janis Sarrach und Yannick Raatz. Glanzparaden, doppelte Ballabwehr im Kasten, vereitelte Siebenmeter: Abermals waren die Männer im Tor der Stiere gut anzusehen. Vor allem Janis Sarrach überzeugte mit konstanter Leistung und durfte sich wieder und wieder feiern lassen.
In Halbzeit 2 holen sich zunehmend auch die Feldspieler ihren Belohnung vom absolut begeisterten Publikum ab. Kluge Ballgewinne – teilweise mit Potenzial zum Schmunzeln – lassen frühzeitig einen ersten 4-Tore-Lauf zu (20:19, 32.; 24:19, 36.). Das reicht den nun deutlich besser aufspielenden Stieren nicht. Sie enteilen mehrfach auf sechs Tore und machen den Sack frühzeitig zu. Sie steigern ihr Vermögen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und gewinnen sehr deutlich das Torhüter-Duell. Ein wenig Unruhe in der Crunchtime schenkt den Gästen aus Berlin noch einmal etwas Zuversicht. Die ist vergebens, weil die Schweriner bis zur letzten Sekunde äußerst aufmerksam agieren. Auch, wenn nicht jede Aktion gelingt: Die Mecklenburger Stiere dominieren am Ende diese Partie und erobern sich völlig verdient Platz 3 der Tabelle zurück.
Headcoach Michael Gutsche ist am Ende zufrieden mit dem Resultat und der Leistung seiner Männer. „Wir gehen mit Selbstvertrauen in die nächsten Spiele und freuen uns auf das anstehende Derby in Rostock.“ Das wird am dritten Advent um 17 Uhr in der Fiete-Reder-Halle Rostock-Marienehe ausgetragen. Kleine Vorschau: Am vierten Advent steigt das Top-Spiel in Schwerin. Die Handballstiere empfangen den Tabellen-Primus Grün-Weiß Werder. Wir erwarten ein ausverkauftes Haus. Bitte rechtzeitig Tickets online erwerben. (ba)
Raatz, Sarrach – Runge 9/1, Fröbel 1, Linke, Wolf 1, Präckel 1, Leśniak 9, Lübbert, Finkenstein, Wagner 7, Kortstegge 2, Müller 3, Schwaß, Gieratz 2