Den Fight des Jahres geliefert

Malte Runge erzielte sieben Treffer in der Weihnachtspartie. Foto: Dietmar Albrecht

Dezimierte Handballstiere führen lange gegen Werder und unterliegen am Ende 24:30 (14:12)

Die Mecklenburger Stiere schnupperten am vierten Advent schon etwas an dem, was eine echte Sensation gewesen wäre: Bis in die 47. Minute führten sie das Topspiel gegen Werder an. Gewinnen konnten sie nicht. Am Ende waren sie beim 24:30 jedoch Sieger der Herzen. 668 Zuschauer feierten eine großartige Leistung.

Die letzte Partie dieses Jahres hätte ungleicher nicht sein können. Während die Gäste vom verlustpunktfreien Tabellenführer HV Grün-Weiß Werder mit voller Kapelle anreisten, zählte der Stierekader gerade mal zehn Spieler. Das Torhüterduo und acht Männer, darunter mit Phil Patzner eine Verstärkung aus der U23, gingen beherzt auf die Platte. Von der ersten Sekunde an lieferten die Stiere-Fans einen immens lauten Support. Und der trug das heimische Team. Erster Treffer, zweiter Treffer, starke Abwehr, die Werderaner in Bedrängnis. „Was bitte geht hier ab?“ fragten sich die staunenden Gäste, als in der sechsten Minute ein 3:0 auf der Anzeigetafel stand.

Mit cleveren Ballgewinnen suchten die Gastgeber ihre Chancen, welche die Männer aus dem Brandenburgischen mit durchaus harten Aktionen vereiteln wollten. Geahndet wurde das kaum. In der zwölften Minute hatten sich die Gäste das erste Mal heran gekämpft (5:5). Die Stiere quittierten den Zug zum Tor mit einer beeindruckenden Abwehr. Was da doch durchkam, kriegte Yannick Raatz in die Finger. Mit beeindruckenden Paraden trug er dazu bei, dass die Gesichter auf der vollen Bank der Gäste immer länger wurden (10:7, 21.; 11:8, 24.). Ein paar unglückliche Aktionen wie Pfostentreffer verhinderten, dass die Gastgeber ihren Vorsprung noch stärker ausbauen können. Mit einem Kempa von Daniel Leśniak, vorbereitet von Malte Runge, sicherten sich die Stiere ihren überragenden Halbzeitstand von 14:12. Mit stehenden Ovationen begleitete das Publikum die Heimmannschaft in die Kabine.

„Wir haben den Start in die zweite Halbzeit dann etwas verpasst. Da wäre mehr drin gewesen“, urteilt Headcoach Michael Gutsche nach dem Spiel. Kleine Fehler schlichen sich ein, ein paar freie Würfe ließen die Stiere aus. Michael Gutsche zog die Grüne Karte und justierte nach. Die Umstellung der Abwehrformation brachte die Stiere jedoch nicht weiter. Und ja: Irgendwann war die Puste weg. Die Männer um Kapitän Matti Wagner, der nach drei Zeitstrafen auch noch die Platte verlassen musste, kämpften um jeden Ball. Erst in der 48. Minute gaben sie beim 22:22 ihre letzte Führung dieses Spiels ab. Bis zum Schluss, förmlich bis zum Umfallen, zeigten sie Leidenschaft pur. „Die Männer haben alles gegeben!“ lobte Michael Gutsche seine sichtlich erschöpften Spieler. Und auch die Fans würdigten ihre Stiere, die ein kein Weihnachtswunder, aber doch ein tolles Geschenk so kurz vor dem Fest beschert haben.

Jetzt geht es in die Weihnachtspause – Zeit, zur Ruhe zu kommen, zu erholen und wieder fit zu werden. Die Stiere sehen wir wieder zum nächsten Heimspiel am 18. Januar gegen Warnemünde. Fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Handballjahr 2026! (ba)

Raatz, Sarrach – Runge 7/1, Leśniak 3, Finkenstein 1, Wagner 6, Kortstegge 3, Christ 3, Gieratz 1, Patzner

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