Heftige Klatsche in eigener Halle

Mecklenburger Stiere unterliegen Ludwigsfelder HC 20:36 (8:18)

Erst kein Glück und dann noch Pech? So einfach ist die herbe Heimniederlage der Mecklenburger Stiere nicht zu erklären. Am Sonntagabend kamen die Schweriner das erste Mal in dieser Saison so richtig unter die Räder. Im Spiel gegen den Ludwigsfelder HC unterlagen sie ein 20:36 (8:18). Es lief gefühlt rein gar nichts. Eine Vielzahl individueller Fehler, fehlende Lösungsansätze gegen einen sehr gut aufgestellten Gegner, mangelnde Sicherheit im eigenen Spiel: In dieser Partie wurde dem jungen Team von Robert Schneidewind, Teo Evangelidis und Wolfgang Heuer deutlich aufgezeigt, wie hoch die Trauben gegen eine Spitzenmannschaft hängen. Dennoch wertet Coach Robert Schneidewind Genbau diese Begegnung als die vermutlich wertvollste der Saison. „Das in der Höhe harte, aber gerechte Ergebnis liefert uns einige Erkenntnisse. Wir werden diese akribisch analysieren und daraus wichtige Schlussfolgerungen für die weitere Entwicklung ziehen.“

Bis zur vierten Minute, als Tim Dethloff zum 2:2 ausglich, war die Welt für die 492 Zuschauer noch in Ordnung. Im erwartet harten Spiel hatten die Gäste sofort eine Ansage gemacht. Und der folgten die Ludwigsfelder mit einem 4 Tore-Lauf (2:6, 9.). Die Gastgeber konnten ihren Zug zum Tor nicht abschließen. Sie scheiterten immer wieder an einer robusten, aber auch ausgesprochen agilen Abwehrformation. Die Gäste hingegen brachten jeden Angriff im Kasten unter und enteilten zusehends (3:10, 15.; 5:14, 24.). Während die Gäste äußerst präsent agierten, fehlte es den Handballstieren an Ideen, Schnelligkeit und Präzision. Mit 8:18 ging es in die Kabine. „Ein erste Hälfte, die du komplett vergessen kannst“, lautete ein Kommentar von den Rängen.

Doch trotz des Debakels standen die Schweriner Handballfans hinter ihrer Mannschaft. „Das Publikum hat in außergewöhnlicher Weise supportet. Auf solche Fans kann man nur stolz sein“, wertet Robert Schneidewind. Der Rückenwind von der Tribüne erreichte die Stiere zwar, helfen konnte er nicht. Sie hatten den schnellen Bewegungen ihrer Kontrahenten zum Tor nur wenig entgegen zu setzen. Erstaunlich schlecht war auch die Siebenmeterquote: Lediglich einmal gelang es bei sechs Versuchen vom Strafpunkt, den Ball erfolgreich zu platzieren. So nahm die Partie an einem mehr als gebrauchten Sonntagnachmittag ihren Lauf und endete mit 16 (!) Toren Differenz (20:36). 

„Diese Begegnung war aus unserer Sicht nicht auf dem Level, das wir konsequenter bedienen müssen. Die Zahl individueller Fehler lag im Schnitt bei der Summe, die sonst in zwei, drei Spielen in der Statistik steht. Der Gegner hat diese Fehler erzwungen und ganze 60 Minuten Vollgas gegeben“, resümiert Robert Schneidewind. Er und sein Coaching-Partner Teo Evangelidis attestieren ihrer Mannschaft, dass es nicht an Kampf und Aufopferung gefehlt habe. Alle anderen Dinge werden Teil der Vorbereitung auf die nächste Partie, das Auswärtsspiel bei der SG OSF Berlin, sein. Zum nächsten Heimspiel laden die Handballstiere am 10. März ein. Dann empfangen sie zum Derby die zweite Vertretung des HC Empor Rostock. Jetzt heißt es für die Schweriner Handballmänner: Kopf hoch und einfach nur besser machen. Barbara Arndt

Lampe, Raatz, Sarrach – Linke 1, Wolf 1, Präckel 6, Hubenko 1, Lübbert 1, Warnst 2, Schulz, Maiboroda 1, Wagner 5/1, Dethloff 2, Christ

Die Handballstiere wollten so viel mehr und scheiterten schmerzlich an einem sehr starken Gegner. Foto: Barbara Arndt

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