Selbst mit geschlossenen Augen pariert Yannick Raatz vortrefflich. Foto: Dietmar Albrecht
34:19-Heimerfolg gegen Blau-Weiß 1890 Berlin
Der Zug hat keine Bremse. Hat er nicht, wenn der Stiere-Express richtig rollt, dann gibt’s kein Halten mehr. Und wenn die Männer im Tor noch eine Fahrkarte nach der anderen knipsen – genau, dann ist Heimspielzeit in Schwerin. Am Sonntag war dies ein wahres Handballfest – mit einem 34:19-Erfolg (18:10) holten sich die Handballstiere ihren zweiten Tabellenlatz zurück.
Nicht alle waren einsatzfähig, nicht alle hatten einen Sahnetag erwischt. Doch alle teilten von Anfang an Emotionen, präsentierten sich als Team und genossen den wirklich grandiosen Support von den Rängen, von wo 590 Zuschauer begeistert ihre Mannschaft von Tor zu Tor, und – wichtig! – von Parade zu Parade anfeuerten. Mit einer Ausnahme konnten sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Die Defensive überzeugte. Ein starker Innenblock mit Joel Müller und Niklas Kortstegge ließ die Berliner Aufsteigermannschaft nicht wirklich zur Torgefahr kommen. 19 Treffer sind eine selten magere Ausbeute. Chapeau an die beiden Männer im Schweriner Kasten: Sie leisteten einen deutlichen Anteil zu diesem Resultat. Und sie steuerten Glanzparaden bei, sehr zur Freude des Publikums.
Das Spiel begann mit Ansage. Kapitän Matti Wagner übernahm und führte seine Mitspieler in die richtige Spur. Der Spielfilm machte Freude: 7:2 (12.) und 10:4 (18.) wurden von den Rängen und acht (!) Schweriner Trommlern gebührend gefeiert. Eine kurze Phase mit weniger Konzentration ließ Trainer Michael Gutsche die Auszeit nehmen. Die Ansprache zeigte Wirkung. Bis zum Halbzeitpfiff hatten die Handballstiere ihre Dynamik wieder etabliert und gingen mit 18:10 in die Kabine.
Die zweite Halbzeit dominierten die Gastgeber deutlich. Joel Müller versenkte mit Wucht den Ball im Netz, am Ende hatte er neun Mal getroffen. Mit starkem Auftritt setzte sich Bahne Lübbert am Kreis in Szene und dann auch durch. Er buchte sechs Tore in seine Statistik. Daniel Leśniak krönte seine Bilanz mit einem Doppelschlag in nur zwölf Sekunden. Zur Crunchtime mischte sich ein wenig Hektik in die Partie, bevor die Mecklenburger Stiere zu einer rasanten Schlussphase ansetzten.
„Wir haben die Partie verdient gewonnen. Es war unser Anspruch zu zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind. Insofern geht der Sieg auch in der Höhe völlig in Ordnung“, freute sich Headcoach Michael Gutsche. Er schätzte die Leistung seiner Mannschaft als gut ein. Ein paar Punkte wird er in der Auswertung anmerken, darunter wieder Situationen, die einfach nicht in Ruhe und sauber zum Abschluss gebracht wurden. „Es war schön zu sehen, wie sehr wir die Zuschauer mitgenommen haben. Insofern sind die Hausaufgaben mit Blick aufs nächste Heimsiel gemacht.“ Dann kommt der Ludwigsfelder Handballclub nach Schwerin. Anpfiff am Sonntag, den 2. November, ist wie gehabt um 16 Uhr. Barbara Arndt
Raatz, Sarrach – Runge 3/2, Fröbel, Wolf 1, Präckel 1, Ivanytsia 3, Leśniak 5/1, Lübbert 6, Kortstegge 2, Wagner 3, Müller 9, Gieratz 1