Am Ende zählen die Punkte

Mecklenburger Stiere gewinnen 29:25 (14:11) gegen die SG Uni Greifswald/Loitz

Abermals konnten die Handballstiere in eigener Halle überzeugen. Trotz fehlender Konstanz hatten die Männer einen großartigen Rückhalt von den Rängen. 493 Zuschauer verfolgten die Partie, starke Einzelleistungen und spannende Momente. Schwerin feiert einen weiteren Heimsieg.

Optimale Bedingungen für ein Spiel gibt es selten. Eigentlich nie. Wie schon in vorangegangenen Partien fehlen einige Akteure: Max Kahl pausiert wegen seiner Knieverletzung, Daniel Leśniak wird in Kürze an der Schulter operiert, Bahne Lübbert ist noch in der Erholungshase. Und noch einer fehlt auf der Bank: Teo Evangelidis wird künftig nicht mehr die ersten Männer trainieren und bei den Spielen begleiten. Eine solche Hypothek geht an keiner Mannschaft spurlos vorbei. Dennoch geben die Hausherren gleich mal den Takt an und legen beherzt los. Ein gewisser Zusammenhalt wird spürbar: Die Bank steht für Treffer und Paraden. Letztere soll Yannick Raatz im Verlauf des Spiels in ansehnlicher Zahl liefern. Auch andere machen mit sehenswerten und starken Leistungen auf sich aufmerksam: Ole Präckel, der beherzt, aber sauber in der Abwehr zugreift, Tim Schwaß, der besonders über Konter zum Erfolg kommt, oder aber Demian Linke, der sich ein ums andere Mal in die Torschützenliste einträgt.

All das klingt nach einem riesigen Erfolg. Ganz so war der Spielfilm aber nicht. Zum einen, weil die Gäste durchaus Kampfgeist zeigen. Sie versuchen, Anschluss zu halten (3:2, 4.; 5:4, 12.). Nach einer Viertelstunde haben sich die Gastgeber erstmals abgesetzt (8:4). Yannick Raatz erweist sich als echte Bank, fischt die Bälle weg und verhindert Schlimmeres, als nur drei Minuten später wieder der Anschlusstreffer fällt (8:7, 18.). Beim abermals engen Stand von 11:10 zieht Coach Robert Schneidewind die Grüne Karte, nordet das Team ein und kann mit den Spielern einen Drei-Tore-Vorsprung in die Kanine retten (14:11). Bereits zu diesem Zeitpunkt hätten die Schweriner mit drei, vier Toren mehr führen können. Doch sie lassen kleine, aber feine Chancen ungenutzt, machen zu viele Fehler und wirken gebremst.

In der zweiten Halbzeit wiederholt sich das Szenario. Innerhalb der ersten Minute setzen sich die Hausherren gleich drei Mal auf fünf Treffer ab (17:12, 35.; 18:13, 26.; 19:14, 37.). Anstatt diesen Vorsprung zu verwalten oder bestenfalls auszubauen, sind mangelnde Disziplin, Unkonzentriertheit und wieder auch Fehler an der Tagesordnung. Vier Minuten später sind die Loitzer dran (19:18), in der 49. Minuten gelingt ihnen sogar der Ausgleich (22:22). Die Gäste sichern ihre Treffer teilweise durch einfache Tore aus dem Rückraum. Vergleichbares gelingt den Handballstieren kaum. Wenn, dann müssen sie sich diese Chancen hart erarbeiten. Eine weitere Auszeit sortiert die Mannschaft, die in einer zunehmend hektischen und ruppigen Phase mit einigen unschönen Spielszenen ihren Heimsieg über die Schlusssirene rettet. Der Arbeitssieg ist vollbracht. Wie immer zählen am Ende die Punkte.

Coach Robert Schneidewind zeigt sich nach der Partie glücklich über die beiden Zähler. „Es war eine emotional schwierige Partie. Wir haben die letzte Sicherheit in unserem Spiel nicht erreicht. Es waren vermeidbare Dinge, die uns davon abhielten, den Abstand zu stabilisieren.“ Dennoch empfindet der Trainer, der jetzt in der alleinigen Verantwortung steht, Stolz. Seine Männer haben sich immer wieder Schritt für Schritt aus engen Situationen herausgearbeitet. Es ist ein enormes Maß harter Arbeit, die zu leisten war. „Ich bin überzeugt davon, dass wir die bessere Mannschaft waren. Festzuhalten bleibt, dass es uns wieder am konstanten Abruf unserer Leistung gefehlt hat.“ Einen ausdrücklichen Dank richtete Robert Schneidewind an das „einfach fantastische Publikum“. Das ist am bevorstehenden Sonntag erneut eingeladen, mit den Handballstieren ein Heimspiel zu zelebrieren. Ab 16 Uhr geht es gegen die SG OSF Berlin. Und damit erneut um zwei wichtige Punkte.

Raatz, Lampe – Fröbel, Linke 9/2, Wolf 3, Präckel 4, Sete, Finkenstein 2, Schulz, Hubenko, Grabow, Wagner 2,  Müller (1), Schwaß 8/1,  Sarrach, Gieratz

Foto: Dietmar Albrecht
Demian Linke brauchte einen Moment, um ins Spiel zu kommen. Dann legte er richtig los und neun Treffer ins gegnerische Tor.

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