Handballstiere unterliegen HSV Insel Usedom 33:27 (15:10)
Es hätte das perfekte Spiel sein müssen, um von der Ostseeinsel Usedom Punkte mitzubringen. Doch die Handballstiere befinden sich nicht in einer Situation, in der man zwingend Zählbares bei einem starken Auswärtsgegner erhoffen darf. „Wir müssen uns eingestehen, dass wir es nur phasenweise geschafft haben, unseren Matchplan konzentriert und diszipliniert umzusetzen“, resümiert Trainer Robert Schneidewind.
Die Gastgeber legten munter los (3:0, 5.). „Usedom fand einfach besser ins Spiel. Über mutige Aktionen im Angriff und Kompaktheit in der Abwehr ging uns wertvolle Zeit verloren, um gleich von Anbeginn eigene Lösungen zu finden.“ Die Stiere besannen sich, agierten kontrollierter und schenkten dem Gegner die nötige Aufmerksamkeit (4.2, 8.; 8:6, 17.). Leider war diese Episode nur von kurzer Dauer: Es folgten unkonzentrierte Aktionen, welche die Insulaner „gnadenlos über das Tempospiel ausnutzten“, schätzt Robert Schneidewind ein. Dabei hatten sich die Schweriner zum Ende der ersten Halbzeit mit einem 4:0-Lauf gut herangearbeitet (11:10, 27.). Statt den Anschlusstreffer zu halten, gewährten sie nun den Hausherren ihren Lauf und mussten mit fünf Toren Rückstand in die Kabine (15:10).
„Das war schon eine schwere Hypothek. Im zweiten Durchgang erlebten wir dann ein ähnliches Bild. Einfache Fehler wurden unmittelbar bestraft. Es kostete viel Kraft, wieder in Schlagdistanz zu kommen“, räumt der Trainer ein. Immerhin gelang es den Stieren, den Spielstand von 20:12 (36. Minute) auf 23:19 (46. Minute) zu minimieren. Aber mehr sollte trotz eines „engagierten und kämpferischen Auftrittes“ nicht drin sein. Erneut verloren die Gelb-Blauen ihren Faden. Es fehlte ihnen an guten Entscheidungen. Sie verpassten es, rechtzeitig die Abwehr dicht zu machen und scheiterten immer wieder an treffsicheren Gastgebern. Diese drehten erneut auf (29:21, 53.; 32:24, 57.). Die letzten Tore waren dann noch noch Kosmetik zum Endstand von 33:27.
Mittlerweile wieder auf dem achten Tabellenplatz rangierend bereiten sich die Mecklenburger Stiere auf ihr nächstes Heimspiel vor. Zu Gast ist am Sonntag (10. November) um 16 Uhr die Vertretung der SG Uni Greifswald Loitz.
Neben den Trainingseinheiten auf der Platte muss eine ordentliche Analyse erfolgen und dringlichst die Frage geklärt werden, warum es der Mannschaft nicht gelingt, das durchaus vorhandene Potenzial kontinuierlicher abzurufen. Die Männer haben längst gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Allerdings reichen starke Einzelleistungen nicht aus, um als Team zu gewinnen.
Raatz, Lampe – Linke 2, Wolf 1, Präckel 4, Sete 4, Finkenstein 3, Schulz 2, Wagner 5/1, Müller, Christ 1, Bönsel 1, Schwaß 4/3, Gieratz
Archivfoto: Dietmar Albrecht
Die Ansage muss kommen und ein Ruck durch die Mannschaft auch. Die aktuelle Platzierung (8.) steht hinter den Erwartungen – sowohl der Rainer als auch der Mannschaft – zurück.