Derby-Sieg nach Stiere-Art

Schweriner Handballmännner gewinnen 32:27 gegen HC Empor Rostock 2

Was für ein Handballnachmittag: Die Mecklenburger Stiere haben auch ihr Rückspiel gegen die zweite Mannschaft des HC Empor Rostock mit 32:27 (14:16) gewonnen und mit sage und schreibe 649 Handballbegeisterten auf den Tribünen ein tolles Derby gefeiert. Wie es sich gehört, gab es ein ordentliches Maß an Spannung, sodass die Fans ebenso in ihrer großartigen Unterstützung gefordert waren wie die Akteure auf der Platte. 

Denn es waren zunächst die Gäste, die mit Kampfgeist ausgestattet versuchten, der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. Erst in der achten Minute gelang es Tim Dethloff mit einem Doppelerfolg auszugleichen (3:3). Vier Minuten später erzielte Bahne Lübbert die erste Führung (5:4). Auf Augenhöhe ging es ein Stück weiter. Doch die Stiere vermochten es nicht, sich spürbar abzusetzen. Stattdessen verfielen sie in fehlerhafte Spielweisen, nahmen zu vage Chancen wahr und verfehlten den Erfolg. Die Rostocker bestraften das umgehend, schraubten das Tempo hoch und machten für den Moment einfach alles richtig. Ein 5:0-Lauf brachte sie in Führung (13:16, 29.). Trainer Robert Schneidewind betrachtete rückblickend diese Phase als Warnruf zur rechten Zeit. Er zog die grüne Karte – Schadensbegrenzung nebst klarer Ansage, die in der Kabine beim Halbzeitstand von 14:16 ihre Fortsetzung finden sollte.

„Wir haben gespürt, dass unsere junge Mannschaft an dieser Stelle nicht forsch genug war und in Teilen mit Passivität agierte. Das ist wie mit der Maus, die vor der Schlange sitzt. Man gerät dann schnell in einen Strudel“ so Robert Schneidewind. Dem Trainerteam gelang es, die Stiere in die Spur zu bringen. Zur zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber deutlich fokussierter ins Spiel. Sie zeigten Biss. „Es war der Wille, der uns die beiden Punkte gebracht hat. Ab Beginn der zweiten  Halbzeit zeigten unsere Jungs, dass sie die bessere Mannschaft sind und nichts anbrennen lassen wollen“, schätzt Trainer Teo Evangelidis ein. Mit Anspannung, einer ordentlichen Portion Körperkontakt, sehenswerter Abwehr und fulminantem Support von den Tribünen nahmen die Handballstiere an Fahrt auf. Sie kamen ran, glichen aus und begannen, Torfreude zu entwickeln. Hilfreich dabei brachte sich im Kasten ein immer besser werdender Yannick Raatz ein, der so manchen freien Ball, aber auch einige schwierige Würfe sehenswert parierte.

Ab dem Siebenmetertor von Matti Wagner (19:18, 36.) sollte es nur noch besser werden: Zwei, drei, vier Tore Vorsprung – die Halle jubelte, die Stiere hatten ihr Selbstvertrauen und ein wachsendes Maß an Freude bei diesem Derby zurück. Der 5-Torerfolg am Ende (32:27) kann getrost als verdient bewertet werden. Die Bilanz der Treffer zeigt, dass die Stiere auch mit (verletzungs- und krankheitsbedingt) dezimiertem Kader über die Breite agieren können. Etliche Spieler sind in der Torschützenliste zu finden. Besondere Verantwortung übernahm einmal mehr Kapitän Matti Wagner. Er zeichnete sich erneut als bester Werfer aus. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch, dass das Zusammenspiel in der Defensive eine wohltuende Entwicklung aufzeigt.

„So ein Derby-Sieg fühlt sich immer gut an“, schätzte Teo Evangelidis nach Abpfiff ein. „Ja, wir sind erleichtert, vor allem darüber, dass wir über weite Strecken genau den Handball spielen konnten, den wir zeigen wollten. Wir möchten uns als Mannschaft und Trainerteam bei den Fans bedanken. Ihre Emotionen wurden eins zu eins auf die Platte übertragen. Die Handballfreunde haben ihren Stieren genau das gegeben, was nötig war“, so die beiden Coaches. Der Derby-Erfolg brachte den Handballstieren erneut den sechsten Tabellenrang ein. Am kommenden Sonntag gastieren die Mecklenburger Stiere der SG Hermsdorf/Waidmannslust. Am  24. März empfangen die Schweriner den Grünheider SV. Barbara Arndt

Lampe, Raatz – Linke 3, Wolf 5, Präckel 1, Hubenko, Lübbert 4, Warnst 1, Finkenstein, Schulz, Maiboroda, Wagner 7/4, Dethloff 5, Christ 6

Die Handballstiere feierten den Derby-Sieg und ihr Geburtstagskind Justin Wolf. Happy Birthday, Jussi! Foto: Frank Schünemann

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