Die Schweriner Handballstiere haben die nächsten zwei Punkte eingefahren. In einer erwartet schweren Partie zeigten sie Willen, Biss und Teamgeist. Die auswärtige Aufgabe bei der SG Hermsdorf/Waidmannslust war keine einfache. Die Kontrahenten kämpfen gegen den Abstieg. Vor allem in eigener Halle haben sie bislang Boden gut gemacht. Insofern wollten sie den Stieren keineswegs den Weg bereiten, um erfolgreich und mit beiden Punkten im Gepäck wieder abzureisen.
Die Partie bewegte sich lange Zeit auf Augenhöhe. Es gelang keinem der beiden Teams, sich deutlich abzusetzen. Mit leichtem Vorteil konnte der verletzungs- und krankheitsbedingt kleine Stiere-Kader in die Kabine gehen. Bis dahin ging die Strategie von Trainer Robert Schneidewind weitgehend auf. „Wir wollten im Angriff geduldig und auf die ganz klaren Chancen spielen. Das taten wir über weite Teile und kamen immer wieder in gute Situationen. Bei einer besseren Ausbeute hätte das Spiel einen für uns entspannteren Verlauf genommen. In der Abwehr arbeitet der schmale Kader hart und aufopferungsvoll – neun Spieler und Marty Lampe als einziger Torwart zeigten eindrucksvoll, dass sie aufeinander verlassen und in jeder Hinsicht bauen können.“ Auch der Blick in die Statistik lohnt: Alle Feldspieler netzten ein, am erfolgreichsten waren schlussendlich Bahne Lübbert (6), Kapitän Matti Wagner (8) und Tim Dethloff (6).
Auch in der zweiten Hälfte machen die Stiere ihre Sache gut. Allerdings gelingt es nicht, den Sack frühzeitig zu zu machen. Die Gastgeber fanden immer wieder Lösungen, blieben in Schlagdistanz und sahen sich einige Male, vor allem aber kurz vor Ende der Partie sogar ein Tor vorn. Nervenstärke (Tim Dethloff verwandelte den entscheidenen Siebenmeter zum Sieg), Wille (Matti Wagner mit gezogenem Strafwurf) und ein taktischer Kniff (siebter Feldspieler) ließen die Schweriner am Ende jubeln. Ungefähr 20 mitgereiste Fans haben alles gegeben, ihr Team zu unterstützen. Sie konnten nicht nur ihre Mannschaft, sondern auch ihren Support feiern. „Es ist schon besonders, auch bei Auswärtspartien den Spirit unserer tollen Fans zu spüren. Einmal mehr bedanken wir uns: Unsere Fans sind wirklich große Klasse!“ sagt Robert Schneidewind.
Jetzt wollen die Handballstiere alles dafür tun, mit hoffentlich breiterem Kader am kommenden Wochenende die nächsten Zähler gegen Grünheide einzufahren. „Der heutige Sieg ist ein Zeichen dafür, dass das Team eng zusammensteht und in der entscheidenen Phase einen kühlen Kopf behalten kann“, so der Trainer. Der Endspurt beginnt – auf dem sechsten Tabellenrang. Das nächste Heimspiel soll die Handballfreunde aus Schwerin und Umgebung abermals für ihre Treue belohnen. „Alle in die Halle!“ ist und bleibt das Motto für den Handball der Stiere. Barbara Arndt
Lampe – Linke 3, Wolf 1, Hubenko 2, Lübbert 6, Warnst 2, Schulz 1, Wagner 8/1, Dethloff 6/3, Christ 1
Nervenstark am Strafpunkt: Tim Dethloff verwandelt den alles entscheidenden Treffer zum Sieg für die Handballstiere. Archivbild: Dietmar Albrecht
